Die Holographie lässt sich nicht in eine (selbst schon problematische) Kontinuität geometrisch-zentralperspektivischer Bilder einreihen. Ihre häufig anzutreffende Titulierung als ›dreidimensionale Fotografie‹ – »Put siply, a hlogram is a photogrph«– verfehlt einfach die entscheidenden Punkte. Vielleicht ist diese Unterordnung der Holographie unter das fotografische Bild eine Weise, wie ihre Andrsheit geleugnet und verdrängt wird; diese Verdrängung kann z. B. der Eingliederung der Holographie in die Geschichte künstlerischer Bildmedien dienen – zum Zwecke ihrer Nobilitieung zur Kunst. Die Holographie passt aber auch nicht recht zu Cras Modell eines Übergangs von der geometrischen zur physiologischen Optik. Damit soll keineswegs Crys Studie kritisiert werden, sondern aufgewiesen werden, wie ›quer‹ die Holographie zu einigen existierenden Modellen der
Die Holographie wirft die Frage auf, ob man mit klaren Einschnitten (z. B. ›von der geometrischen zur physiologischen Optik‹ oder ›von den analogen zu den digitalen Medien‹) in der Mediengeschichte weiterkommt oder ob man die Geschichte nicht eher als – um eine holographihe Metapher zu bemühen – Interferenz sehr verschiedener Entwicklungen und Einschnitte betrachten sollte. Das gilt schon auf der Ebene der einzelnen Medien. Es zeigt sich insbesondere an der Holographie, dass sehr unterschiedliche Entwicklungen erst koagulieren mussten, um das ›neue Medium‹ hervorzubringen: Gabors Suche nach besseren Auflösungen für Elektronenmikroskope; die davon völlig unabhängige Entwicklung des Lasers; und in Denisyuks Verfahren Lippmanns exotisches und fast vergessenes Verfahren der Interferenz-Farbfotografie. Diese Fakten lassen vermuten, dass neue Medien oft als Konstellationen heterogener technischer und – was hier nicht ausgeführt werden kann – diskursiver Elemente entstehen und nicht aus irgendeiner technologischen Immanenz oder rein äußerlichen Zwecksetzung hervorgehen. Und gerade an solchen Konsteierungsprozessen zeigt sich auch, dass der Zeitpunkt der Erfindung eines Mediums nicht immer einfach genannt werden kann: Der Titel des vorliegenden Aufsatzes muss also ein wenig ironisch sein.
Zurück zur Koagulation der Holographie: Zu den unterschiedlichen genannten Prozessen gesellte sich 1980 ein chemo-mechanisches Verfahren, mit dem man einmal nach den skizzierten Verfahren hergestellte Masterhologramme massenhaft reproduzieren kann.So vermochte man 1984 auf dem Cover von National Georaphic erstmals in hoher Auflage ein Hologramm zu repodu; und erst seitdem können auch Kredit- und EC-Karten zusätzlich geschützt werden. D. h. rund 40 Jahre nach ihrer ›Erfindung‹ 1948 als Ersatz einer Elektronenlinse wanderte die Holographie in die Brieftaschen und ist nunmehr weniger ein Bildmedium, wie sie es nach den Experimenten Leighs und Upaieks‹ 1964 eine Zeit lang war (die künstlerischen Experimente Dalis und Nauans mit der Holographie fallen nicht zufällig in die frühen und mittleren Siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts), sondern eine Sicherheitstechnik – wer interessiert sich schon dafür, welche Bilder die winzigen, billigen Regenbogenhologramme auf der EC-Karte zeigen?– oder ein Speichermedium für riesige Datenmengen
So macht die Geschichte der Holographie überdeutlich – historisch sind bei Fotografie, Film, Fernsehen oder vor allem bei Computern ähnliche Prozesse zu beobachten – darauf aufmerksam, dass in medienhistorischen Überlegungen sowohl allzu klare Kontinuitäten, als auch einfach datierte radikale Einschnitte vermieden werden sollten. Offenbar müssen Kontinuitäten wie Brüche in komplexen, sich überlagernden Sequenzen gedacht werden, die letztlich sogar die Identität eines gegebenen Mediums über längere Zeitabschnitte fraglich machen können. Und die Holographie – wie ihre erst noch zu erforschenden und überaus vielfältigen gegenwärtigen Einsätze – ist das beste Beispiel dafür, dass quer liegende Phänomene existieren, die jede allzu homogene Mediengeschichte verwirren. Der Beitrag der Holographie zur ›Wende der Mediengeschichte um 1950‹ mag gerade darin liegen, das Konzept solcher ›Wenden‹ zu überdenken.

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